In den Alpen ist es jetzt ruhiger als vor zweihundertfünfzig Millionen Jahren, als der Zusammenprall von zwei riesigen Kontinentalplatten sie in Richtung Himmel zwang. Aber sogar die schönen Sommerblumen, die für kurze Zeit in den hohen Weiden blühen, müssen dem plötzlichen Winterausbruch, kalten Bergwinden und Schneetreiben standhalten.

Im Spätsommer fressen die Steinböcke auf den hohen Weiden, um sich auf den bevorstehenden Winter vorzubereiten. Die jungen Männchen rempeln sich gegenseitig und kämpfen mit ihren Hörnern, sie testen ihre Kraft in einer Reihe von energischen Schaukämpfen. Als die Nacht einbricht, erhaschen wir einen Blick auf den kraftvollen Rothirsch, und Biker, das Adlerweibchen, segelt in die Luft um ihr Küken zum ersten Flug zu animieren.

Ein Adlerpaar schafft es in diesem Jahr zwei Küken großzuziehen, obwohl normalerweise nur eins überlebt. Trotzdem gibt es zwischen den Küken immer wieder Kämpfe und der ältere Vogel versucht den jüngeren aus dem Nest zu werfen. Auch Eulen haben ihr Nest am Berghang. Enten, Hasen, Ratten, Igel und sogar Raben stehen auf ihrer Speisekarte.

Kann der Planet Erde überleben? Können wir als Spezies überleben? Veränderungen im Bevölkerungswachstum könnten eine wesentliche Rolle spielen, um unser Gleichgewicht mit der Natur wiederherzustellen.

Das Adlerküken wächst schnell und braucht immer mehr Futter. Die perfekte Beute des Adlers ist das Murmeltier, dessen große Fettreserven es zu einer leckeren und nahrhaften Mahlzeit machen. Aber diese süßen kleinen Tiere sind sehr wachsam und vorsichtig und haben nicht die Absicht, heute auf der Speisekarte für den Adler zu stehen!

Unser Planet befindet sich ein einem neuen Zeitalter, dem Anthropozän. Die Menschheit hat sich die Ressourcen der Erde zunutze gemacht und sie ausgebeutet, die Erdoberfläche verändert, die Population von wilden Tieren vernichtet, Trillionen von Bäumen abgeholzt und sehr wenig von dem übrig gelassen, was „wild” ist. Der enorme Verlust an Artenvielfalt ist nicht tragfähig. Wie können wir eine Zukunft erschaffen, in der sowohl die Menschen als auch die Natur gedeihen können?

Immer mehr Gletscher schmelzen aufgrund der Auswirkungen der globalen Erwärmung auf der Welt. Wenig ist von dem früher riesigen Alpengletscher, der Pasterze, übrig geblieben. Trotzdem geht das Leben in den Alpen weiter: Ein Adlerküken schlüpft aus seinem Ei und fängt schon bald an, seine Umgebung zu erkunden.

Während der letzte Schnee des Winters schmilzt, kommen die frischen Bergwiesen wieder zum Vorschein und die Hirsche und Rehe kommen aus dem Wald, um zu grasen. Auch Biker, die Adlermutter, ist an diesem Morgen wieder auf der Suche nach Beute, bevor sie zurück zu ihrem Nest fliegt, um ihre Eier auszubrüten.

Der Frühling kommt in die Berge, mit ihm erscheinen die ersten Blumen und die Gämsen steigen die Hänge hinab, um nach frischen Grashalmen zu suchen. Die Raben füttern ihre Jungen und hoch oben auf einem unerreichbaren Felsen sitzt Biker, das Adlerweibchen, in ihrem Nest.

Unter dem Eis gefriert das Wasser des Alpensees nie und die Fische können den ganzen Winter lang dort überleben. Im Februar ist Laichzeit und die befruchteten Eier steigen zur Wasseroberfläche auf, um dort zu reifen. In schnell fließenden Gebirgsflüssen bildet sich kein Eis und die Wasseramsel kann auf die Jagd nach Wasserschnecken, Krebstieren und anderer Beute gehen.

Im Winter liegt Europas größte Gebirgskette, die Alpen, unter Schnee und Eis bedeckt. Für die majestätischen Königsadler, die sich diese abgelegenen und beeindruckenden Gipfel zu ihrem Zuhause machen, sind dies harte Zeiten, denn Nahrung ist in dieser Zeit rar. Aber ein Adler hat Glück: Eine Lawine verhilft ihm zu einer unerwarteten Mahlzeit.

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